Vom Bauernsohn zum Universalgelehrten – die Geschichte Michail Lomonossows klingt wie die des Tellerwäschers, der zum Millionär wurde. Allein durch seine Neugier gelang es dem ersten Universalgelehrten Russlands, alle Standesgrenzen im Zarenreich zu überspringen und in die Reihen der führenden Akademiker des Landes aufzusteigen.
Sein Einfluss auf die Wissenschaft in Russland im 18. Jahrhundert, die sich dank der Reformen Zar Peters des Großen, gerade erst zu entwickeln begann, war enorm. Selbst aus ärmsten Verhältnissen stammend, war es das Lebensziel Lomonossows, Bildung jedem Russen, egal welcher Herkunft, zugänglich zu machen. Er führte Russisch als Unterrichtssprache ein und gründete die erste Universität des Landes.
Der leidenschaftliche Physiker und Chemiker verfügte aber auch über Kenntnisse in allen anderen Naturwissenschaften. Er erklärte das Nordlicht und das Wachsen von Eisbergen. Er entdeckte die Atmosphäre der Venus und das Gesetz von der Erhaltung der Masse. Er gab russischen Bergleuten praktische Tipps für die Erzsuche und plante den nördlichen Seeweg nach Indien. Viele seiner Erkenntnisse kamen zu früh. Die wahre Bedeutung Lomonossows wurde deshalb erst viel später erkannt …
Inhalt:
- Flucht aus der Leibeigenschaft
Vom Bauernsohn zum Musterschüler - Als Austauschstudent in Deutschland
Lehrjahre in Marburg und Freiberg - Der Vollstrecker des Zaren
Lomonossow im akademischen Dienst - Von der Erhaltung der Masse
Experimentalforscher aus Leidenschaft - Tipps für russische Bergarbeiter
Praktische Geologie und Grundlagenforschung - Russisch als Leidenschaft
Der Sprach-Reformer - Die letzten Jahre …
… und was der Nachwelt erhalten blieb
Edda Schlager
Stand: 28.07.2006