Oben in Baumwipfeln kann man sie entdecken – Misteln. Diese immergrünen Pflanzen sind perfekt daran angepasst, auf anderen Pflanzen zu leben. Mithilfe raffinierter Tricks machen sie sich die Bäume, aber auch Tiere für ihr Überleben und ihre Verbreitung zu Nutze. Aber wie genau?
Als Halbschmarotzer entziehen Misteln ihren Wirtsbäumen Wasser und Mineralien und leben so auf deren Kosten. Außerdem machen sie im Winter von hungrigen Vögeln Gebrauch, die ihre Beeren fressen und so über den Kot die Mistelsamen verbreiten. Da Misteln untypischerweise bereits kurz nach dem Winter ihre Blüten tragen, locken sie zudem viele tierische Bestäuber an. Ihre ungewöhnliche Lebensweise machte die Pflanze schon seit Jahrhunderten interessant: Die Beeren und auch etwa die Blätter der Mistel galten als wahre Wundermittel. Und auch heute werden Mistel-Wirkstoffe in der Naturheilkunde angewendet.
Wie kommen die Misteln auf die Bäume? Wie verbreiten sie sich? Was sind die evolutionären Tricks der Pflanzen? Schaden sie ihren Wirtsbäumen? Welche Mythen gibt es über die Gewächse? Und was macht sie heute zum potenziellen Heilmittel?
Inhalt:
- Leben auf dem Baum
Entstehung und Verbreitung von Misteln - Halbschmarotzer Mistel
Misteln als „grüner Mitesser" - Folgen zunehmendes Mistelbefalls
Wie Misteln ihrem Wirt zum Feind werden - Mythen um Misteln
Medizinprodukt der Vergangenheit - Misteln als Heilmittel?
Heutige Anwendung des immergrünen Gewächses