Nanomaschinen, die sich selbst zusammenbauen, Reparaturwerkzeuge für Gendefekte – das alles ist keine Zukunftsvision mehr: Forscher machen sich dafür das Wissen um die Selbstreplikation kleiner chemischer Systeme zunutze. Nebenbei begeben sie sich damit auf die Spur der Evolution.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Chemie vor einer gewaltigen Herausforderung: Der Biologie ist es per se nicht möglich, aus der Kenntnis heutiger Lebensformen Aussagen über die Entstehung des Lebens aus chemischen Vorläufersystemen abzuleiten. So wie die Quantenmechanik im letzen Jahrhundert dazu beigetragen hat, chemische Strukturen und Reaktionen zu verstehen, sucht die Chemie nun die Wurzeln der Biologie.
Das, was alle biologischen Systeme von den bekannten chemischen Systemen unterscheidet, ist Evolvierbarkeit im Darwinschen Sinne. Die Frage ist: Wie schafft es ein aus molekularen Bausteinen bestehendes chemisches System, ein Reaktionsnetzwerk zu entwickeln, das „lernfähig“ ist?
Inhalt:
- Matritzen als „Kuppler“
Weitergabe der Information über Strukturen und Anordnung - Das Leben als Replizierlabor
Grundprinzip von DNA und RNA - Aus ABC mach zweimal AB
Das Prinzip der Selbstreplikation - Gezielte Nutzung angestrebt
Anwendungen von selbstreplizierenden Systemen - Selbstaufbau und Kopieren geschafft
Erste Erfolge der Forscher - Einsatz für die Ribozyme
Reparatur von Gendefekten durch RNA-Bausteine - Erfolgreiches Experiment
RNA-„Ersatzteil“ eingebaut
G. v. Kiedrowski, S. Müller / ChemieRubin
Stand: 02.06.2006