Eine Karte sagt mehr als tausend Worte. Und eine Karte kann Millionen von Datenwerten in einem Bild auf einen Blick verständlich machen. Aber nicht jede Projektion transportiert auch ein realistisches Bild der Zusammenhänge. Der Geograf Benjamin Hennig hat daher eine neue Variante der Kartendarstellung entwickelt, die die Wechselbeziehung von Mensch und Umwelt besser verdeutlichen kann als herkömmliche Projektionen.
Die neue Kartenprojektion nutzt nicht den physischen Raum als Basis für ihre Darstellung, sondern kann auf jeder quantitativen raumbezogenen Information aufbauen – von der Niederschlagsverteilung bis hin zu Wahlergebnissen oder dem ökologischen Fußabdruck. Damit lassen sich neuartige Karten erstellen, mit denen zentrale Fragestellungen der Menschheit und des globalen Wandels aber auch ganz alltägliche Phänomene aus einer neuen Perspektive betrachtet und verstanden werden können. Nie zuvor wurden die Menschheit und ihre vielfältigen Umwelten in dieser Form in Karten gezeigt.
Für seine Entwicklung der neuen kartografischen Technik erhielt der deutsche Geograf Benjamin Hennig, der zurzeit an der University of Sheffield arbeitet, erst vor kurzem den Deutschen Studienpreis 2012 der Körber-Stiftung.
Inhalt:
- Von Mercator bis zum Internet
Karten und Globalisierung - Mehr als nur die Lage von Orten
Anamorphe Karten visualisieren Wechselbeziehungen von Mensch und Umwelt - Verzerrung als Informationn
Das Worldmapper -Projekt - Vom Land zur Rasterzelle
Neue Projektion beruht auf Gitterbasis statt auf Ländergrenzen - Weltbevölkerung und Wahlergebnisse
Beispiele für die Anwendungsmöglichkeiten der neuen Projektion - Mehr als nur Bevölkerung
Der ökologische Fußabdruck in drei Varianten
Benjamin Hennig
Stand: 23.11.2012