Sie sind unsichtbar, kommen aus allen Richtungen und durchfliegen selbst die Erde nahezu ungehindert: Neutrinos. Lange Zeit als rein theoretische Möglichkeit deklariert, lassen sich die Geisterteilchen heute einfangen und untersuchen. Einige ihrer Geheimnisse haben Physiker inzwischen gelüftet, aber Anderes gibt ihnen noch immer Rätsel auf.
Wie viel wiegt ein Neutrino? Können sie schneller fliegen als das Licht? Gibt es vielleicht sogar mehr als drei Geschmacksorten dieser Teilchen? Und woher stammen die energiereichen Neutrinos der kosmischen Strahlung?
Auf der Suche nach Antworten scheuen die Teilchenforscher weder Kosten noch Mühen: Sie bauen tonnenschwere Detektorentanks ins Felsgestein oder versenken sie kilometertief im Eis des Südpol, treiben Teilchenschleuniger bis an die Grenzen ihrer Leistung und scheuen sogar die Strahlung von Kernreaktoren nicht. Erfolg haben sie dabei mal mehr, mal weniger. Klar scheint nur eines: Neutrinos sind ziemliche Sonderlinge im Teilchenzoo.
Inhalt:
- Unsichtbar und unfassbar
Die Geburt der Geisterteilchen - Das Poltergeist-Projekt
Kernkraft hilft beim ersten Neutrino-Nachweis - Rätsel um fehlende Sonnen-Neutrinos
Die Entdeckung der drei Neutrino-Geschmäcker - Die unmögliche Masse
Warum Neutrinos doch eine Masse besitzen müssen - Schneller als das Licht?
Das OPERA-Experiment und die Folgen - Oder doch nicht?
Störeffekte wecken Zweifel am Ergebnis - Botschaft per Neutrinopost
Forscher nutzen Geisterteilchen als Kommunikationsmittel - Neutrinos als Werkzeug
Woher kommt die kosmische Strahlung?
Nadja Podbregar
Stand: 11.05.2012