Elektrische Leitungen, die im Netz Strom ohne Verlust leiten – seit der Entdeckung der Supraleitung vor 100 Jahren durch den Niederländer Heike Kamerlingh Onnes motiviert diese Vorstellung die Physiker. Heute gibt es zwar einige Pilotprojekte, doch eine flächendeckende Verwirklichung des Traums ist noch nicht in Sicht.
Zwar werden supraleitende Techniken längst in der Grundlagenforschung eingesetzt, im Alltag begegnet man ihnen aber nur im Kernspintomografen, denn die Kühlung ist nicht nur aufwendig sondern auch teuer. Supraleitung bei Zimmertemperatur wäre die Lösung für das Problem, doch die dafür notwendigen Materialien erweisen sich als „harte Nuss“.
Max-Planck-Forscher wollen nun verstehen, wie solche unkonventionellen Supraleiter im Detail ihren Widerstand verlieren. Neben der Grundlagenforschung haben sie zum Ziel, neue Supraleiter für einen breiten technischen Einsatz zu finden.
Inhalt:
- Ein niederländischer Physiker schreibt Geschichte
Die Entdeckung der Supraleitung durch Heike Kamerlingh Onnes - Ehe im weichen Gitterbett
Weiche Schwingungen verbinden zwei Elektronen - Quanten-Superkleber im Visier
Unkonventionelle Supraleitung - Kleine „Blasen“ im allgemeinen Chaos
Alternative Klebemechanismen - Eine Rennbahn für Leitungselektronen
Wie Supraleitung in Kupraten funktioniert - Fermion, Cooperpaar und Spinfluktuationen
Ein Glossar
Roland Wengenmayr / MaxPlanckForschung
Stand: 15.07.2011