Egal, ob es um Schuhe geht, um den Kauf eines Gebrauchtwagens, die Suche nach einer neuen Wohnung oder den Partner fürs Leben: Die Entscheidungssituationen ähneln sich. Manchmal zaudern wir, bis wir uns festlegen, dann wieder haben wir ein sicheres Gespür dafür, wann wir die Suche beenden sollten.
In den meisten Fällen würde es uns vermutlich schwer fallen, die Gründe für die Wahl detailliert zu erklären – wir entscheiden eben oft intuitiv, „aus dem Bauch heraus“. Doch welcher Mechanismus liegt dieser Entscheidungsfindung zugrunde?
Dieser Frage gehen Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung mit Computersimulationen nach. Ihnen ist es erstmals gelungen, ein Modell zu entwickeln, das nicht nur erklärt, welche Mechanismen die Suche und Auswahl von Lebenspartnern steuern, sondern darüber hinaus auch ein psychologisch plausibles Bild der Entscheidungsprozesse selbst liefert.
Das überraschende Resultat: komplexe Auswahlsituationen scheinen keine geistigen Höchstleistungen zu erfordern, sondern anscheinend nur ein paar grundlegende Entscheidungsregeln…
Inhalt:
- Die Qual der Wahl
Jetzt, später oder gar nicht? - „Pi-mal-Daumen“ in der Wissenschaft
Von der Erforschung menschlichen Denkens - Die 100 Frauen des Sultans
Partnerwahl mit Glück oder Verstand - Zwischen Rechenspielen und mühevollem Abwägen
Theorie und Praxis sind zwei Paar Stiefel - Computermodelle zur Partnerwahl
Selbsteinschätzung und Alter beeinflussen Heiratsalter - Drum prüfe, wer sich ewig bindet
Speed-Dating als Testfall - Eine Frage der Strategie
Tipps zur Partnersuche
Ralf Grötker / MaxPlanckForschung 1/2006
Stand: 12.05.2006