Ob zu Weihnachten oder im Fußballstadion: Rituale begleiten den Menschen durchs Leben – und das bereits seit geraumer Zeit. Schon unsere Vorfahren kannten rituelle Handlungen. Sie waren ein wichtiger Kitt, der ihre Gemeinschaft festigte. Doch auch heute noch geben uns Rituale Sicherheit, stärken den Zusammenhalt und geben Struktur. Sie sind das Gerüst, das unser Leben zusammenhält.
Es gibt auf der Erde wohl keine menschliche Kultur, die völlig ohne rituelle Handlungen auskommt: egal ob indigene Völker in Afrika oder moderne Gesellschaften in den Industrienationen. Rituale scheinen ein Grundbedürfnis des Menschen zu sein. Denn sie geben Sicherheit, stiften Identitäten und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Wissenschaftler glauben, dass unsere Neigung zu rituellem Verhalten möglicherweise sogar angeboren ist. Die Wurzeln dieser Veranlagung liegen weit zurück: Schon unsere Vorfahren praktizierten vor hunderttausend Jahren zum Beispiel Bestattungsrituale und nutzten die Kraft symbolischer Gesichtsbemalung. Doch warum begannen unsere Ahnen überhaupt einst, Rituale zu entwickeln? Und was macht ihre Macht bis heute aus?
Inhalt:
- Was sind Rituale?
Handlungen mit Symbolcharakter - Evolutionäres Erbe
Seit wann gibt es Rituale? - Wozu Rituale?
Die Theorie der teuren Signale - Sicherheitsnetz und Gerüst fürs Leben
Warum Rituale auch heute noch wichtig sind - Rituale bei Schimpansen
Auch unsere engsten Verwandten kennen Rituale
Daniela Albat
Stand: 07.04.2017