Robert Koch war nicht nur der Entdecker des Tuberkelbazillus und des Milzbranderregers, er gilt auch als Begründer der Bakteriologie und Pionier der Infektionsmedizin. Am 27. Mai 2010 jährt sich der 100. Todestag des Nobelpreisträgers.
Eigentlich wollte er Entdecker und Weltreisender werden wie Alexander von Humboldt. Doch Robert Koch machte seine aufsehenerregenden Entdeckungen nicht in der Ferne, sondern am menschlichen Körper.
In einer Zeit, als die Ärzte verheerenden Infektionskrankheiten hilflos gegenüber standen und immer noch die Meinung vertraten, dass „verunreinigte Luft“ die Ursache vieler ansteckender Seuchen sei, gelang einem unbekannten Landarzt der große Durchbruch in der medizinischen Forschung. Kochs Erkenntnis, dass bestimmte Krankheiten von Bakterien ausgelöst werden, war der Startschuss für durchgreifende Erfolge im Kampf gegen die damaligen Geißeln der Menschheit: Milzbrand, Tuberkulose und Cholera.
Kochs Forschungen lesen sich wie das ABC eines Gesundheitslexikons. Von Anthrax über Babesiose bis hin zu Cholera gelang ihm die Identifizierung der jeweiligen Erreger. Doch Koch schaffte noch mehr. Dank seiner systematischen Arbeitsweise entwickelte er Strategien, um Bakterien zu bekämpfen. Damit legte er den Grundstein für das heutige Hygienesystem.