Mehr als fünf Milliarden Kilometer Reisestrecke, eine Reisezeit von zehneinhalb Jahren und ein nur rund fünf Kilometer kleines Reiseziel: Die Raumsonde Rosetta hat eine rekordverdächtige Mission vor sich, wenn sie vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana abhebt.
Sie ist nicht nur die erste, die dem Kern eines aktiven Kometen so nahe kommt und ihn über Monate auf seinem Flug begegleitet, sie soll auch erstmals eine echte Pioniertat vollbringen: Die gezielte Landung auf einem Kometen. Von ihr erhoffen sich die Wissenschaftler endlich die entscheidenden Daten über die noch immer so rätselhaften „Weltraumvagabunden“. Gleichzeitig könnte der Komet als einer der ältesten Himmelskörper unseres Sonnensystems auch wertvolle Hinweise auf unsere eigene Entstehungsgeschichte liefern.
Nachdem letztes Jahr der Fehlstart der Ariane 5 der Mission einen Strich durch die Rechnung machte und ihr ursprüngliches Ziel, den Kometen Wirtanen in unerreichbare Fernen rückte, erhält Rosetta nun mit dem neuen Zielkometen 67P/Churyumov-Gerasimenko eine neue Chance. Ob sie sie nutzen kann, wird sich zeigen. Zwar musste auch jetzt der Start bereits zwei Mal verschoben werden, aber bis zum 24. März ist das Startfenster immerhin noch offen…
Inhalt:
- Verfolgungsjagd im Sonnensystem
Die Rosetta-Mission - Zehneinhalb Jahre Planeten-Billard
Der Ablauf der Mission - Ersatzspieler gesucht
Ein neues Ziel für Rosetta - Pechschwarz und reichlich rätselhaft
Das Ziel der Mission: 67P/Churyumov- Gerasimenko - Festgezurrt mit Haken und Harpunen
Die schwierige Landung auf einem Kometen - Mit Greifarm und Bohrer auf Tuchfühlung
Die Landeeinheit Philae - Interview: Der lange Flug zu einem Kometen
Prof. Berndt Feuerbacher vom DLR zur Rosettamission - Kometenlandung als Pioniertat
Interview – 2. Teil - Von ICE bis Deep Impact
Kleine Chronik der Kometenmissionen
Nadja Podbregar
Stand: 25.02.2004