Wenn der schwarze Tod – die Pest – umging, verbreiteten sich Angst und Schrecken unter den Menschen. Über drei Viertel der Einwohner Europas starben im Mittelalter an den Folgen dieser Krankheit. Cholera, Pocken und Lepra wirkten ähnlich verheerend.
Heutzutage ist die Angst vor chemischen Giftstoffen größer als die vor Seuchen. Schließlich sind die Pocken ausgerottet und Lepra kennt man nur noch aus alten Bibelverfilmungen. Gegen Kinderlähmung schluckt man ein wenig Zucker, Malaria ist weit weg und Penicillin hilft sowieso gegen alles.
Wie kommt es dann, dass jährlich Millionen von Menschen an Infektionskrankheiten sterben? Cholera, Malaria und Diphterie sind längst nicht besiegt, in Bulgarien grassiert die Tuberkulose. Zunehmend drohen Krankheitserreger resistent gegen Antibiotika zu werden, unsere Waffen im Kampf gegen die Bakterien werden täglich stumpfer. Hinzu kommen neue Keime, die tödliche Krankheiten wie Aids, Lassa und Ebola verbreiten.
Kehrt das Zeitalter der großen Seuchen zurück? Werden auch Europa und Nordamerika bald von den Auswirkungen tödlicher Krankheiten betroffen oder sind dies nur Probleme der „Dritten Welt“?