Das „Dach der Welt“ zieht jährlich Tausende Touristen an. Sie sind fasziniert von der urtümlichen Lebensweise der tibetischen Nomaden mit ihren Yak-Herden und von der sprichwörtlichen Friedfertigkeit der tibetischen Mönche. Die atemberaubende Landschaft in einer Umwelt der Extreme erscheint westlichen Beobachtern als unberührter, intakter Lebensraum, der nur mit asiatischer Langmut dauerhaft zu besiedeln ist.
Respekt und das Bewusstsein der eigenen Abhängigkeit von westlichem Lebensstandard führen zu einem stets wohlwollenden Blick auf die Bewohner dieser Region im Herzen Asiens, des höchst gelegenen Lebensraums auf der Erde überhaupt. Doch wie viel hat dieses Bild gemein mit dem wahren Tibet?
Wie konnte es passieren, dass ausgerechnet hier politische Demonstrationen in einem Gewalt-Exzess endeten, der über einhundert Menschenleben kostete? Welche Rolle spielen die Tibeter in ihrem eigenen Land, in dem sie sich stets von chinesischen Invasoren bedroht fühlen? Wie sicher sind die alpinen Steppen und trockenen Yak-Weiden vor dauerhafter Umweltzerstörung, wenn es als unabdingbar gilt, auch diese Region wirtschaftlich zu erschließen?
Inhalt:
- Autonom, unabhängig oder annektiert?
Die Frage um den Status Tibets - Die Kolonisation Tibets
Kulturelle und ökonomische Übernahme - Ökosystem in Not
Die Folgen der „Sinisierung“ auf die Umwelt - Meditation im Kernspintomographen
Vom Mitgefühl der Mönche - Vom Königreich zur Annektion
Die Geschichte Tibets - Tibet in den Grenzen von …?
Die Rolle der Exil-Tibeter
Edda Schlager
Stand: 30.08.2008