Sie ist Hülle, Verteidigungswall, Atmungsorgan, Ernährer und Anpassungskünstler zugleich: unsere Haut. Das größte Organ des Menschen ist für das Überleben so unverzichtbar wie Herz und Gehirn, gleichzeitig jedoch ist es auch unsere wichtigste Verbindung und unser „Aushängeschild“ gegenüber der Außenwelt. Und genau deshalb wollen Wissenschaft und Kosmetikindustrie immer häufiger „unter unsere Haut“.
Sie ist das einzige Organ unseres Körpers, dass vollständig von außen sichtbar ist – und wichtiger Außenposten des Nervensystems. Über die Haut spüren wir Wärme und Kälte, nehmen wir Nadelstiche wahr oder sanfte Berührungen. Die nur wenige Millimeter dicke Hülle schützt uns gegenüber aggressiven Eindringlingen von außen und sorgt gleichzeitig dafür, dass Abfallstoffe des Stoffwechsels abtransportiert werden. Sie verhindert, dass unser Körper völlig austrocknet, schirmt uns aber auch gegenüber Regen und anderen Wassereinbrüchen von außen ab.
Die Haut ist mit einer Fläche von 1,5 bis zwei Quadratmetern und einem Gewicht von zehn bis zwölf Kilogramm ein wahrer Gigant unter unseren Organen. Doch obwohl sie immerhin rund ein Sechstel unsere Körpergewichts ausmacht, sind wir uns nur selten ihrer Bedeutung und ihrer Leistungen für unseren Organismus bewusst.
Im Gegenteil. Aufmerksamkeit erhält die Körperhülle meist nur dann, wenn etwas schiefläuft: Wenn sie brennt und juckt, weil ein Sonnenbrand ihre sensibles Gleichgewicht durcheinander bringt. Wenn Pickel sprießen und unser „Aushängeschild“ zu verunstalten drohen. Oder wenn das Alter zuschlägt und die einstmals so elastische Hülle faltig und runzelig wird.