Das Schaf Dolly brachte vor 20 Jahren das Klonen in aller Munde. Mit diesem ersten geklonten Säugetier schienen plötzlich auch Menschenklone nicht mehr weit entfernt. Aber wie kam es überhaupt zum Klonen und zu Dolly? Und wie zielgerichtet entwickelt sich neues Wissen? Eine Wissenschaftshistorikerin ist diesen Fragen nachgegangen.
Wie es 1996 zum Klonschaf Dolly kam, hat Christina Brandt von der Ruhr-Universität Bochum im Detail untersucht. Die Wissenschaftshistorikerin vollzieht die Entstehung von Wissen in den Lebenswissenschaften nach. Wissenschaftliche Veröffentlichungen, Nachlässe verstorbener Forscher, Notizen aus der Arbeit im Labor, Zeitzeugeninterviews, Zeitungsartikel, Vorträge von Tagungen sind ihre Quellen.
Wie eine Detektivin schlüpft sie in die Haut der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ergründet ihre Netzwerke, versucht jedes einzelne Detail ihrer Experimente nachzuvollziehen. „Nur so ergibt sich ein genaues Bild“, sagt sie. „Nur die Veröffentlichungen zu lesen, blendet zu viele Schritte und Bedingungen des Prozesses der Wissensentstehung aus.“
Inhalt:
- Mit Äpfeln fing es an
Wie die ersten Klone entstanden - Klonen wird publik
Zwischen Aufbruch und Angst - 30 Jahre alte Technik
Warum Dolly nicht schon früher entstand - Detektivin auf der Spur des Wissens
Interview mit Christina Brandt
Meike Drießen / RUBIN
Stand: 11.11.2016