Können Menschen im All leben? Wird man eines Tages dauerhafte menschliche Siedlungen außerhalb unseres Planeten bauen und bewohnen? Vor nicht allzu langer Zeit wären Fragen dieser Art als pure Science-Fiction, Fantasien oder bestenfalls als Wunschdenken angesehen worden.
Aber inzwischen hat sich diese Einstellung geändert. Private Initiativen von Raumfahrtenthusiasten weltweit, aber auch die staatlichen Raumfahrtbehörden diskutieren Konzepte über Langstreckenflüge zu anderen Planeten, aber auch zu dauerhaften Raumstationen im All. Die ersten Weltraumtouristen waren bereits im Orbit.
Eine Studie der Beratungsgesellschaft Eurospace prognostizierte im Juli 2006 einen regelmäßigen Mond-Tourismus spätestens im Jahr 2100. Eine dauerhafte Besiedelung des Alls erwarteten die 150 befragten Fach- und Führungskräfte aus der Luft- und Raumfahrtbranche allerdings frühestens in 500 Jahren. Angesichts sinkender Unterstützung der bemannten Raumfahrt und drastischen Sparmaßnahmen scheint momentan ohnehin offen, ob die Pläne jemals mehr als nur virtuelle Konstrukte sein werden…
Inhalt:
- Von Saljut bis zur ISS
Kleine Chronik der Raumstationen - Orangerien, Orbitalräder und Kolonisten
Frühe Vorstellungen von Weltraumsiedlungen - Der übernächste Schritt...
Die ersten konkreten Überlegungen - Lagrange-Punkte und Rohstoffe vom Mond...
Ein NASA Sommerworkshop bastelt Weltraumkolonien - Weltraumräder und Zylindersiedlungen...
Wie könnte eine Weltraumkolonie aussehen? - Außentanks zu Wohnhüllen...
Konzepte für die nähere Zukunft? - Pflanzen statt Vorratstanks
Bioregenerative Systeme als Voraussetzung für Daueraufenthalte im All - Algen, CELSS und Bios-3
Sibirien als erstes Testlabor für Weltraumbedingungen - Alaska, die NASA und Biosphere II
Private Initiativen auf dem Vormarsch - Der Columbus Effekt
Was treibt den Menschen zur Erschließung des Alls? - Brauchen wir Menschen im All?
Raumstationen, irdische Probleme und Eskapismus
Nadja Podbregar
Stand: 22.09.2006