Die Dauerfrostböden der Arktis sind die Tiefkühltruhe der Erde – und gleichzeitig eine klimatische Zeitbombe. Denn wenn sie auftauen, setzt dies große Mengen an potenten Treibhausgasen frei. Wie weit der Permafrost schon vom Klimawandel beeinträchtigt ist, was dies für die Treibhausgas-Emissionen bedeutet und wie viel Zeit noch bleibt, haben Forscher nun ermittelt.
Die dauerhaft gefrorenen Böden der Arktis bergen ein gewaltiges Reservoir an organischem, noch nicht zersetztem Material – von Pflanzenresten über Torf bis hin zu Fossilien ausgestorbener Tiere. Wenn sie tauen, können Bakterien dieses Material zersetzen und dabei große Mengen an Methan und Kohlendioxid freisetzen. Das würde die Klimaerwärmung noch weiter anheizen und eine fatalen Teufelskreisanstoßen.
Doch wann der Permafrost „umkippt“ und unaufhaltsam zur Treibhausgas-Schleuder wird, ist bislang strittig. Ein Team vom Alfred-Wegener-Institut in Potsdam und der Brigham Young University in den USA hat deshalb das bisherige Wissen zum Zustand des Permafrost zusammengetragen und auf Basis dieser Daten ein Modell erstellt, das die Entwicklung der Dauerfrostböden von 1750 bis in die Zukunft nachzeichnet – mit interessanten Ergebnissen.
Inhalt:
- Irdische Tiefkühltruhe
Was ist das Besondere am Permafrost? - Was sind die Folgen?
Warum Permafrost für uns alle wichtig ist - Die Zeitbombe tickt…
Wie schnell taut der Permafrost? - Drei Hotspots und ein schleichender Schwund
Zustand und künftige Entwicklung des Permafrosts