Viren sind schlechte Nachrichten, eingepackt in Protein – so hat der britische Nobelpreisträger Peter Medawar die krank machenden Winzlinge beschrieben. Einer ihrer prominentesten Vertreter ist der Aids-Erreger HIV. Mit welchen raffinierten Strategien dieses Virus die Zellen entert, beginnen Forscher erst allmählich zu durchschauen.
Auch wenn es noch immer kein Heilmittel gibt: Über HIV haben die Wissenschaftler bereits viel herausgefunden. Im Detail aber ist so manch eine Eigenschaft der perfiden Zellpiraten noch ungeklärt – beispielsweise, wie es den Erregern immer wieder aufs Neue gelingt, unbeschadet aus dem Inneren einer Wirtszelle nach draußen und wieder hinein in eine neue Zelle zu wechseln. Wissenschaftler der Universität Heidelberg sind dabei, diese Strategie der HI-Viren zu entschlüsseln.
Inhalt:
- Angriff mit Paradox
Warum die Virenhülle stabil und instabil zugleich sein muss - Montage eines Zellpiraten
Der Zyklus des HI-Virus in der Zelle - Auf die Reife kommt es an
Wie sich das Virus auf die Infektion vorbereitet - Umparken im Parkhaus
Warum die Entschlüsselung so schwierig ist - Das Unsichtbare sichtbar machen
Wie lassen sich Viren bei ihren Aktionen beobachten? - Ein Doughnut aus Licht
Mit STED-Mikroskopie dem HI-Virus auf der Spur - Vom Schnappschuss zum Film
Die nächsten Ziele der HIV-Forscher
Barbara Müller, Universitätsklinikum Heidelberg / Ruperto Carola
Stand: 09.01.2015