Klima

10.000 genormte Beobachter

Wetterstationen weltweit

Messung der Windrichtung und -geschwindigkeit © CD-Rom Wetter&Klima

Schon in den Geschichtsbüchern des Herodot, also aus der Zeit von 484 – 408 v. Chr., finden sich Aufzeichnungen von besonderen Wetterereignissen, etwa von Stürmen, die ganze Heere durcheinander wirbelten. Später begann man dann mit der systematischen Erfassung von Wetterdaten, die durch Erfindungen wie Torricellis Barometer oder Galileis Thermometer im 17. Jahrhundert möglich wurde. Noch heute basiert jede Vorhersage auf Beobachtungen und Aufzeichnung des aktuellen Wetters.

1781 wurde das erste internationale Netz zur Messung und Beobachtung unter dem Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz gegründet. Erstmals wurden nun in verschiedenen Stationen zeitgleich unter genormten Bedingungen genau definierte Parameter erfasst. In 39 Stationen, die immerhin vom Ural bis nach Nordamerika reichten, wurden dreimal täglich Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit gemessen. Allerdings brach das Netz nach 12 Jahren zusammen, lediglich die Station auf dem Hohen Peißenberg in Oberbayern hat überlebt und dient heute dem Deutschen Wetterdienst als Observatorium.

Dazu gesellen sich heute über 10.000 Wetterstationen weltweit, die stündlich (einige nur alle drei Stunden, Stationen an Flughäfen sogar zweimal pro Stunde) Messungen vornehmen. Dazu kommen schwimmende Wetterstationen, die das Geschehen auf den Weltmeeren, die schließlich den Großteil der Erdoberfläche bedecken, beobachten.

Wie schon zu Karl Theodors Zeiten erfolgen alle Messungen zum gleichen Zeitpunkt, damit die Ergebnisse miteinander vergleichbar sind. Auch die Instrumente sind genormt, der Standard wird von der World Meteorological Organization (WMO) festgelegt. Täglich um 0:00, 6:00, 12:00 und 18:00 Uhr Weltzeit werden Temperatur, Windstärke und -richtung, Niederschlag sowie Luftdruck und -feuchtigkeit gemessen. Da die Daten in einem möglichst eng umgrenzten Gebiet erfasst werden sollen, befindet sich vor den Wetterstationen ein sogenannter Klimagarten mit einem Messfeld und einer Thermometer-Hütte.

Die Vorschriften gehen noch weiter: So befinden sich die Geräte für die Temperatur- , Luftdruck- und Luftfeuchtigkeitsmessung immer in einer Höhe von genau zwei Metern über dem Boden in der Wetterhütte. Die Instrumente werden über eine sich nach Norden öffnende Luke abgelesen, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Genau fünf Zentimeter über dem Boden wird im Bodenmessfeld die minimale Lufttemperatur ermittelt, auch die Messungen der Bodentemperatur erfolgen in genau definierten Bodentiefen und die Niederschlagsmenge wird auf einer Fläche von 200 Quadratzentimetern erfasst.

Mithilfe dieser standardisierten Erfassung der Parameter wird eine wahre Flut an Daten erzeugt, die noch durch die von Satelliten und Wetterballons ergänzt werden. Immerhin erreicht die Wettervorhersage im Bereich von 24 Stunden eine Treffsicherheit von rund 90 Prozent.

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Stand: 26.09.2002

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Regen, Sonne, Wolken
Wie entsteht die Wettervorhersage?

Gefährliche Schmetterlinge
Wenn die Vorhersage im Chaos versinkt

Regen oder Sonne
Wozu der ganze Aufwand?

Wieviele Schwalben machen einen Sommer?
Bauernregeln auf dem Prüfstand

10.000 genormte Beobachter
Wetterstationen weltweit

Reise in die Troposphäre
Noch immer unverzichtbar: Wetterballons

Himmlische Beobachter
Wettersatelliten sehen alles

Verschlüsselte Datenfluten
Von der Mess-Station in den Wetterbericht

Hieroglyphen über Wolkenbändern
Wetterkarten

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Wetterextreme - Klimatische "Ausrutscher" oder Folgen des Klimawandels?