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Anfang Juli 1913 – und damit vor fast genau hundert Jahren – veröffentlicht Bohr seine neuen Erkenntnisse unter dem Titel „On the Constitution of Atoms and Molecules“ im Philosophical Magazine, noch im gleichen Jahr folgen zwei weitere Veröffentlichungen. „Diese auch als Trilogie bekannten Artikel waren bahnbrechend, denn zum ersten Mal beschrieben sie, wie Atome funktionieren“, erklärt Troels Petersen, Physiker am dänischen Niels Bohr Institut in Kopenhagen.
Meilenstein mit kleinen Fehlern
Bohrs Kollegen und Zeitgenossen sind allerdings zunächst nur mäßig begeistert. Denn seine Theorie ist nur eine von vielen, die in dieser Zeit die Physikjournale füllen. Zudem passen Bohrs Berechnungen und Annahmen zwar für den Wasserstoff, bei Elementen mit mehr als einem Elektron weichen Beobachtungen und Theorie aber deutlich voneinander ab. Doch Bohr lässt sich nicht entmutigen. In den folgenden Jahren modifiziert und erweitert er sein Atommodell weiter. Er geht beispielsweise später nicht mehr von Kreisbahnen der Elektronen aus, sondern von elliptischen Orbits.
In der Folgezeit beschäftigt sich Bohr vor allem weiter mit den Konsequenzen der Planckschen Quanten für die atomare Welt und trägt so ironischerweise selbst tatkräftig dazu bei, die Quantenmechanik zu etablieren und sein Modell in vielen Punkten zu widerlegen.