Eine Million Tonnen Wasser in Bewegung enthält eine Tsunamiwelle durchschnittlich – so schätzen die Meereskundler. Entsprechend groß ist die Menge an Energie, die ein Tsunami mit sich führt, wenn er das Festland erreicht. Kein Wunder, dass die von einer Tsunami hervorgerufenen Schäden meist gewaltige Ausmaße haben.
Mehr als 50.000 Menschen sind allein in den letzten 100 Jahren während der verschiedenen Tsunamikatastrophen in den brodelnden Wassermassen der Wellen ertrunken, ganze Küstenstriche wurden verwüstet, Schiffe mitsamt der Besatzung an Land geworfen, Gebäude zerstört und Ernten vernichtet. Auch starke Erosionsschäden werden immer wieder nach Tsunamis beobachtet. Strände, die die Natur in Jahrzehnten oder Jahrhunderten angelegt hat, kann ein Tsunami in 30 Sekunden wieder abtragen.
Von den Überschwemmungen und Verwüstungen betroffen sind meist ausschließlich die flachen Küstenbereiche, nur selten fressen sich die Wellen bis zu einem Kilometer ins Landesinnere hinein. Immerhin können dabei aber bis zu 30 Höhenmeter überwunden werden.
Viele der schlimmsten Schäden entstehen nicht einmal durch die eigentliche Überflutung selbst, sondern durch den gewaltigen Sog, der sich bildet, wenn sich der Tsunami nach der Attacke zurückzieht. Ganze Häuser oder sogar Sporthallen samt Fundament reisst die „Killerwellle“ dann mit sich in das Meer zurück.
Die Schadenssummen gehen mittlerweile in die Milliarden. Einen bitteren Klang hat das Wort Tsunami deshalb auch bei den Versicherungsgesellschaften. Sie zählen die Riesenwellen zu den gefährlichsten und teuersten Naturkatastrophen.
Stand: 06.08.2000