Mittlerweile gibt es nicht zuletzt durch die Arbeit der Geowissenschaftler des GFZ Potsdam ein recht gut funktionierendes Frühwarnsystem für Vulkanausbrüche am Merapi-Vulkan. Das Beobachtungsnetz, mit den vielen verschiedenen Messstationen und –methoden ist fast lückenlos und erlaubt relativ präzise Vorhersagen über eine möglicherweise vorhandene vulkanische Aktivität am Berg.
Je nach Brisanz der Situation legen die Forscher verschiedene Alarmstufen für die Region um den Feuerberg fest, die dann in Kooperation mit den lokalen Behörden in konkrete Warn- und Evakuierungsmaßnahmen umgesetzt werden.
Deshalb verlief auch die bisher letzte größere Ausbruchserie am Merapi im Juli 1998 für große Teile der Bevölkerung noch relativ glimpflich. Aufgrund der befürchteten Ascheregen und Glutwolken mussten zwar 10.000 Menschen evakuiert werden, Todesopfer waren aber nicht zu beklagen. Die Eruption vernichtete rund um den Berg allerdings große Teile der Ernte und durch giftige Aschepartikel kam es auch örtlich zur Verseuchung des Grundwassers…
Trotz dieses positiven Beispiels und trotz der vielen wichtigen Ergebnisse, die die Vulkanismusforscher in den letzten Jahren geliefert haben, ist es bisher nicht möglich, Vulkanausbrüche überall auf der Welt mit 100-prozentiger Sicherheit vorherzusagen. Zu viele Vulkane sind unerforscht, zu unterschiedlich sind die Verhältnisse an den Vulkanen, zu wenig weiß man immer noch über die verschiedenen Vorgänge, die dem Vulkanismus zugrunde liegen.
Die spannende Erforschung der Feuerberge wird also auch in Zukunft weitergehen…
Stand: 19.04.2000