Das NOVAC-Projekt erzielte schon kurze Zeit nach seinem Beginn seinen ersten Erfolg – am Santa Ana-Vulkan in El Salvador. Der mit 2.381 Meter höchste Feuerberg des Landes erhebt sich an der Küste des Pazifiks. Vor knapp hunderttausend Jahren, im Jungpleistozän, löste eine Eruption des Santa Ana einen gewaltigen Erdrutsch aus, der die Halbinsel Acajutla schuf.
Bis heute ist der Vulkan aktiv und wird daher überwacht. In der ersten Hälfte des Jahres 2005 wurde die Rate der Schwefeldioxid-Emission allerdings nur sporadisch gemessen – wenige hundert Tonnen Schwefeldioxid am Tag registrierten die Geräte.
Warnzeichen kurz vor Eruption
Doch als die ständige Überwachung dann im August begann, stellten die Forscher fest, dass die Emissionsrate um das Zehnfache gestiegen war. Zusammen mit einer erhöhten seismischen Aktivität wiesen die Messungen auf deutlich veränderte Gegebenheiten im Inneren des Vulkans hin. Magma im Erdinneren war nun plötzlich in der Lage, gelösten Schwefel zu entgasen.

Der örtliche Katastrophenschutz „Servicio Nacional de Estudios Territoriales de El Salvador“ (SNET) warnte aufgrund dieser Messungen vor einem deutlich erhöhten Ausbruchsrisiko. Am 30. September 2005 wurden etwa 30 Familien aus nahe gelegenen Dörfern evakuiert, nachdem massive, dunkle, schwefelhaltige Rauchwolken über dem Krater zu sehen waren.