Die globale Erwärmung verändert nicht nur unser langfristiges Klima – auch Extremereignisse wie die Winterstürme sind davon betroffen. Sie könnten aktuellen Prognosen zufolge durch den Klimawandel zwar nicht häufiger, dafür aber heftiger werden. Das bedeutet: In Zukunft werden Orkane wie „Kyrill“, Xavier“ und „Sabine“ das winterliche Sturmgeschehen wahrscheinlich stärker prägen als schwache oder mäßige Winterstürme

Stürme werden regenreicher
Ein Grund dafür sind die höheren Lufttemperaturen: Wird es über dem Nordatlantik – der Geburtsregion unserer Winterstürme – wärmer, kann die Luft dort mehr Wasserdampf aufnehmen. Als Folge werden die Sturmtiefs stärker und regenreicher. Vollgesogen wie ein Schwamm ziehen sie dann über Europa hinweg und entladen hier ihre gesamte Wasserfracht in sintflutartigen Regengüssen.
Ein solcher Trend lässt sich bereits bei tropischen Wirbelstürmen beobachten, doch Klimaforscher sagen dies auch für die Winterstürme der gemäßigten Breiten voraus. „In Nordamerika und Westeuropa wird dadurch die Niederschlagsmenge solcher extremen Zyklone im Dezember, Januar und Februar um bis zu 200 Prozent zunehmen“, berichten Matt Hawcroft von der University of Exeter und sein Team. Sie hatten 2018 mithilfe von Klimamodellen und Wetterdaten untersucht, welche Faktoren die Intensität und Zugbahn der europäischen Stürme bestimmen und daraus ein Prognosemodell entwickelt.
…und stärker
Ihre Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Häufigkeit von Winterstürmen zwar verringern wird. Dafür aber wird der Anteil starker Stürme steigen. Konkret müssen wir demnach bis Ende des Jahrhunderts mit einer dreifachen Anzahl der extremsten Stürme rechnen, wie Hawcroft und sein Team ermittelten. „Das große Ausmaß dieser Veränderungen ist bemerkenswert und für alle Regionen konsistent“, konstatieren die Forscher.