Die Zahl der unterschiedlichen Ausprägungen und Formen von allergischen Reaktionen ist fast unübersehbar. Neben „Allerweltsallergien“ wie Heuschnupfen oder Asthma, existieren noch ungezählte „exotischere“ Unverträglichkeiten wie Farmerlunge oder das Lyell-Syndrom. Schon in den sechziger Jahren veranlaßte diese Fülle die britischen Allergologen Robin Coombs und Philip Gell „Ordnung zu schaffen“.
Sie entwickelten dazu die noch heute gebräuchliche Vier-Typen-Klassifikation: Die ersten drei Kategorien umfassen Allergien vom Soforttyp. Ihnen gemeinsam ist, daß sie schon innerhalb von wenigen Stunden nach Kontakt mit dem Allergen zu Symptomen führen. Im Extremfall kann schon Sekunden nach Allergenkontakt ein lebensbedrohlicher Schockzustand eintreten. Verantwortlich für alle drei Allergietypen sind in erster Linie IgE-Antikörper.
Typ 1 – Allergie
Bei Typ 1 – Allergien sind die an Mastzellen „stationierten“ IgE-Antikörper entscheidend beteiligt. Sie führen bei Allergenkontakt zur Ausschüttung von Vermittlerstoffen – Mediatoren – die zu einer unmittelbaren Reaktion führen – die Schleimhäute schwellen an, Bronchien kontrahieren oder Hautquaddeln bilden sich. Im Extremfall kommen Schocksymptome und Kreislaufversagen dazu – ein anaphylaktischer Schock tritt ein. Die häufigsten Allergien wie Heuschnupfen, allergisches Asthma und Neurodermitis gehören zu diesem Typ.
Typ 2 – Allergie
Typisch für Allergien vom Typ 2 ist die zellzerstörende Wirkung. Ein Komplex aus Allergenen, Antikörpern und weiteren Substanzen des Immunsystems lagert sich an der Oberfläche von körpereigenen Zellen an. Für die dadurch angelockten Freß- und Killerzellen ist diese Zelle damit als „zum Abschuß freigegeben“ markiert und wird zerstört. Da meist rote Blutkörperchen betroffen sind, können diese allergischen Reaktionen Blutarmut und Störungen der Blutgerinnung hervorrufen. Auslösende Allergene sind meist Medikamente wie zum Beispiel Penicillin.