In rund fünf Milliarden Jahren ist die Sonne knapp eineinhalbmal größer als heute, ihre Leuchtkraft ist gut 80 Prozent höher als heute. Im umgebenden Sonnensystem hat sich die habitable Zone deutlich nach außen verlagert. Sie liegt nun im Bereich von 1,29 bis 1,86 astronomischen Einheiten – und damit etwa auf Höhe des Mars. Der Rote Planet könnte nun einen zweiten Frühling erleben.

Brennstoffwechsel im Kern
Doch auch dies ist nur vorübergehend, denn nun bahnt sich eine grundlegende Veränderung an: Im Kern der Sonne ist der Wasserstoffvorrat verbraucht, er besteht nun fast nur noch aus Helium. Die Kernfusion in diesem innersten Bereich des Sterns versiegt. Dadurch fehlt der Gegendruck zur nach innen wirkenden Gravitation und das Sonneninnere wird noch stärker komprimiert.
Jetzt setzt die nächste Phase der Kernfusion ein: Der Druck ist nun so hoch, dass auch der Wasserstoff in der den Kern umgebenden Schale zu fusionieren beginnt. Dieses Wasserstoff-Schalenbrennen verdoppelt die Leuchtkraft der Sonne und erzeugt einen Strahlungsdruck, der ihre äußeren Hüllen verstärkt nach außen treibt – sie beginnt, sich aufzublähen. Unser Stern wird zum gelben Unterriesen, wächst aber stetig weiter.
Die Sonne wird zum Roten Riesen
In knapp sieben Milliarden Jahren – die Sonne ist nun etwa 11,6 Milliarden Jahre alt – ist ihre Oberflächentemperatur auf nur noch rund 3.000 Grad abgesunken. Sie erscheint dadurch rot statt gelb. Gleichzeitig bläht sie sich mit wachsender Geschwindigkeit auf und wird immer größer. Die Sonne ist zum Roten Riesen geworden. „Nach rund zwölf Milliarden Jahren der langsamen Entwicklung geschieht der finale Weg entlang des Rote-Riesen-Asts sehr schnell“, erklärt Robert Smith von der University of Sussex.