Mit seiner Expedition zum Khan Tengri etablierte sich Merzbacher endgültig als ernstzunehmender Forscher. Ohne akademische Laufbahn, als gelernter Kürschner und Pelzhändler, war der Alpinismus für den 1843 geborenen Hobbygeographen lange Zeit lediglich Erbauung in seiner Freizeit gewesen.
Im Jahre 1888, nach 20 Jahren als Kaufmann, hatte er jedoch sein Pelzwarengeschäft in München verkauft und sein Vermögen von da an in seine eigentliche Leidenschaft gesteckt.
Verdienste eines Pelzhändlers
Er selbst betrachtete den Alpinismus als einen „unentbehrlichen Faktor menschlicher Lebensbetätigung und Geisteskultur, da er einen Ausgleich zwischen überfeinerter Kultur und Hinneigung zur Natur herbeiführt.“ Damit stand Merzbacher in der Tradition vieler Forscher des angehenden neuen Jahrhunderts: Sie verbanden das bürgerliche Vergnügen der Bergbesteigungen mit wissenschaftlichem Erkenntnisdrang.
Der Erkundung des Tien Shan vorausgegangen war eine Reise in den Kaukasus in den Jahren 1891 und 1892. Von dort brachte Merzbacher präzise Vermessungsergebnisse mit und veröffentlichte daraufhin die nach ihm benannte „Merzbacher-Karte“, eine erstmalige Kartierung der von ihm bereisten Regionen im Kaukasus.