Eine Schiffsreise vom etwa 4.000 Kilometer entfernten Kapstadt zum Königin-Maud-Land dauert in der Regel mindestens zehn Tage. Bei der Versorgung aus der Luft können drei Landebahnen in diesem Teil der Antarktis innerhalb von fünf bis sechs Stunden von Kapstadt aus erreicht werden. Innerhalb der Antarktis werden Mensch und Material dann mit speziell ausgerüsteten kleineren Flugzeugen sowie mit Helikoptern transportiert.

Um das begrenzte Zeitfenster für den Transport von Menschen und Gütern in diesen Teil der Antarktis möglichst effektiv zu nutzen, wurde im Juli 2022 das sogenannte Dronning-Maud-Land-Air-Network (DROMLAN) aus der Taufe gehoben, Gründungsmitglieder waren nationale Polarforschungsorganisationen von 30 Ländern. Jedes Land übernimmt dabei im DROMLAN-Verbund eine bestimmte Aufgabe – Deutschland sorgt unter anderem für den meteorologischen Dienst.
Im Sommer vor Ort
Die DWD-Meteorologen sind während der DROMLAN-Saison zwischen Ende Oktober und Anfang März dicht dran am antarktischen Wettergeschehen. Ihre Einsätze unterteilen sich dabei in drei zeitliche Abschnitte: Der erste Abschnitt dauert von Mitte Oktober bis etwa Ende November, in dieser Zeit unterstützt ein DWD-Meteorologe von Kapstadt aus alle logistischen Aktivitäten im Dronning-Maud-Land und auf dem Weg von Kapstadt dorthin und zurück. Das gleiche gilt für den dritten Abschnitt von Ende Januar bis Anfang März.
Im antarktischen Hochsommer, von Ende November bis Anfang Februar, lebt und arbeitet dann ein DWD-Meteorologe direkt auf der Neumayer-Station im Königin-Maud-Land. In dieser Zeit ist das Wetter dort stabiler und milder. „Herausfordernd sind jedoch alle drei Abschnitte,“ erklärt Christian Paulmann, Teamleiter für die Antarktisberatung und den Bordwetterdienst im DWD und selbst oft vor Ort im Einsatz für DROMLAN. Die Erfahrung der DWD-Meteorologen spielt daher eine wesentliche Rolle, um die meteorologische Beratung von Flugzeug- und Schiffsbesatzungen oder der Wissenschaftler vor Ort sicherzustellten.