Forscher verschiedenster Disziplinen machen sich die konservierende Eigenschaft der Moore zu Nutze und entlocken dem Moor viele Geheimnisse über unsere kultur- und umweltgeschichtliche Vergangenheit. Dabei reicht der Ursprung einiger Befunde bis weit in die Steinzeit zurück.
Pflanzenfunde
Die Analyse von Pflanzenresten und Pollen liefert Erkenntnisse zur Vegetation und landwirtschaftlichen Nutzung. Anhand von Pflanzen, die nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen wachsen, lässt sich die Klimageschichte einer Region nachvollziehen.
Moorleichen
Im Moor versunkene Leichen werden häufig bei Torfstecharbeiten entdeckt. Oft sind die Körper so gut erhalten, dass sich noch Einzelheiten der Gesichtszüge erkennen lassen. Der Zustand der Leiche und eventuelle Grabbeigaben geben Aufschlüsse über Bestattungsriten und Totenkult einer Kultur; Speisereste im Magen deuten auf bestimmte Essgewohnheiten hin; Kleiderfasern liefern Informationen zur Textilverarbeitung.
Sonstige Funde
Werkzeuge, Gegenstände das alltäglichen Bedarfs oder sogar versunkene Fuhrwerke zeugen von den technologischen und handwerklichen Fähigkeiten und ermöglichen Rückschlüsse auf damalige Lebensumstände. Alte Bohlwege, die eine Durchquerung der Moore ermöglichten, zeigen die Vernetzung verschiedener Regionen auf.
Barbara Michel, Olivia Plättner, Franziska Gründel / Johann Heinrich von Thünen-Institut, Institut für Agrarrelevante Klimaforschung / ForschungsReport 2/2011
Stand: 20.01.2012