Wieder einmal tobende Wassermassen. Palmen knicken ab wie Streichhölzer. Schiffe werden an Land geschleudert. Menschen, die um ihr Leben rennen. Die Todeswelle Tsunami hat im Jahr 1946 erneut zugeschlagen. Diesmal auf Hawaii. Und wieder einmal wie aus heiterem Himmel und ohne jede Vorwarnung. 159 Menschen konnten den Fluten nicht entkommen, 96 davon allein in Hilo, dem Hauptort der Großen Insel. Hilo gilt unter Meeresforschern ohnehin als „Wellenfalle“. Immer wieder werden Tsunamis durch das besondere Relief des Meeresbodens mit Unterwassergebirgen rund um das Hawaii-Archipel hierhin geführt.
Aber die Naturkatastrophe hatte dieses Mal auch etwas Gutes. Endlich begannen Wissenschaftler und Politiker sich Gedanken darüber zu machen, wie man Menschen und Küstenregionen vor den schlimmsten Folgen der Riesenwellen schützen konnte. Das man Tsunamis nicht verhindern kann, war klar, deshalb mussten Strategien entwickelt werden, wie die möglicherweise betroffenen Regionen vor einer drohenden Tsunami gewarnt werden konnten. Guter Rat war zunächst teuer. Schließlich aber errichtete die USA im Jahr 1948 das Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) mit Sitz auf Hawaii.
Was als Schutz für die US-amerikanische Bevölkerung begann, ist mittlerweile zu einem multinationalen Unterfangen geworden. Weit mehr als 20 Pazifik-Anliegerstaaten beteiligen sich inzwischen am Pacific Tsunami Warning System und arbeiten mit den amerikanischen Instituten und Forschern Hand in Hand.
Heute gibt es nicht nur das Tsunami Warning System im Bereich des Pazifik. Auch in anderen Weltmeeren haben Forscher aus den Naturkatastrophen gelernt und technische Hilfsmittel zur Warnung der Bevölkerung installiert. Zum Schutz ihrer Küsten vor kleineren, lokalen Tsunamis besitzen besonders gefährdete Staaten, wie Japan, sogar eigene Warnzentren. Doch wie funktioniert ein solches Tsunamiwarnsystem?
Stand: 06.08.2000