Einer der neuesten lernfähigen Computergehirne trägt Elvis in sich. Der knapp 40 Zentimeter große menschenähnliche Roboter wurde von Wissenschaftlern der Universität Göteborg entwickelt. Das Ziel: Elvis soll selbständig das Gehen lernen. Keine leichte Aufgabe, braucht doch ein Menschenkind dafür immerhin ungefähr ein Jahr. Der humanoide Roboter der Schweden soll diese Aufgabe aber schon innerhalb weniger Wochen bewältigen.
Bisher hat es sich als extrem schwer erwiesen, Computer mit einem guten Balancegefühl auszustatten. Schon stabiles Stehen war ein Erfolg. Elvis soll nun zeigen, ob die evolutionäre Software in seinem Inneren diese schwierige Aufgabe selber lösen kann.
Funktionieren soll das Ganze wie eine Art künstliche Evolution: Am Anfang steht ein einfaches aber flexibles Kontrollsystem. Während Elvis seine ersten Geh- und Stehversuche macht, verändert sich dieses Programm fortwährend. Das Entscheidende dabei: Nur die erfolgreichen Varianten werden weiterentwickelt, lassen Elvis neue Bewegungen durchführen. Die Varianten, die den Roboter zum Umkippen bringen, werden verworfen.
Damit gleicht diese Vorgehensweise der natürlichen Evolution: Dort wird der genetische Code unzählige Male verändert und durch den Prozess der Auslese bleiben im Laufe der Zeit nur sinnvolle Mutationen erhalten. Bei Elvis und seinen Kollegen sind es die Programmketten, die wie digitale Chromosomen „mutieren“ und bei Eignung „weitervererbt“ werden.
Inzwischen haben die Schöpfer von Elvis die ersten Erfolgserlebnisse mit diesem System: Der Roboter kann heute nicht nur stehen, sondern auch laufen – wenn auch nicht sehr elegant. Seinem Namen macht er allerdings alle Ehre: die Wissenschaftler jedenfalls finden seinen Hüftschwung mindestens so unnachahmlich wie den des „King“…
Stand: 21.10.2001