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Das Immunsystem schläft nie. Es muss die allgegenwärtigen Krankheitserreger abwehren, die in den Körper einzudringen versuchen; es muss die Heerschar der in und mit uns lebenden Bakterien – mehr als der menschliche Körper Zellen hat – im Zaum halten und körpereigene Zellen, die sich verändert haben und zu Krebs heranwuchern könnten, erkennen und zerstören.
Außer Kontrolle
Zum Aufgabenspektrum des Immunsystems zählt es auch, sich selbst zu kontrollieren und konsequent alle Immunzellen ausschalten, die sich gegen gesunde Zellen, Gewebe und Organe des Körpers richten. Gelingt ihm diese Kontrolle nicht, können schwere Krankheiten die Folge sein. Sie werden Autoimmunkrankheiten genannt (griechisch autos = selbst). Die Immunzellen führen dann gleichsam Krieg gegen den eigenen Körper.
Beispiele für solche Autoimmunkrankheiten sind die Multiple Sklerose, bei der Abwehrzellen die Hüllscheiden der Nervenleitungen zerstören, Rheuma oder die entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Aber auch auf den ersten Blick nicht als Autoimmun-Erkrankung erkennbare Leiden gehören dazu, wie der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) oder Diabetes Typ 1.