Berühmt wurde die Idee der Teleportation vor allem durch die Star-Trek-Serien. Denn das Raumschiff Enterprise und ihre Besatzung verfügen nicht nur über einen Warp-Antrieb und Schutzschilde aus exotischen Teilchen – sie können sich mithilfe eines „Transporters“ auch über große Entfernungen hinweg „beamen“.
Dafür reicht es, auf die Plattform des Transporters zu treten und schon wird die Person von einem Strahl erfasst, in dem sich der Körper in einem Leuchten auflöst. Am Zielort rematerialisiert sich die gebeamte Person wie von Geisterhand wieder. Dieses Beamen funktioniert im Vakuum ebenso wie durch Wände hindurch und hat eine Reichweite von rund 40.000 Kilometern. Nur bestimmte Strahlung oder Schutzschilde können die Teleportation blockieren – so jedenfalls legen es die „Technical Manuals“ der Serie nahe.
In Energie umgewandelt und rübergestrahlt
Was aber steckt dahinter? Ähnlich wie bei anderen Star-Trek-Technologien auch, bemühten sich schon die Produzenten der frühen Serien, die Teleportation zumindest mit einer groben wissenschaftlichen Erklärung zu unterfüttern. Allerdings waren sie sich dabei offenbar selbst nicht so ganz sicher, was genau der Transporter tut.
„Es heißt, dass der Transporter eine Person zunächst Atom für Atom scannt und diese Atome dann in Energie umwandelt“, erklärt Michael Okuda, Chefdesigner und wissenschaftlicher Berater von Star Trek. „Die Energie wird dann an einen anderen Ort gestrahlt und dort wieder in Materie umgewandelt.“ In einem der Technischen Handbücher wird jedoch stattdessen von einem Materiestrom gesprochen, der an den Zielort übermittelt wird. Beides hätte Vorteile – und einige gravierende Nachteile.
Tod im Transporter
Folgt der Transporter Okudas Szenario, wäre die Konsequenz wenig beruhigend: „Wenn das Original beim Beamen in Energie umgewandelt und an den Zielort gesendet wird, scheint es klar, dass die Person bei diesem Prozess stirbt“, sagt Okuda. „Selbst wenn sie fünf Sekunden später wiederhergestellt wird: Aus ihrer Sicht ist sie gestorben und wurde vaporisiert.“ Sich zu beamen wäre dann Selbstmord, auch wenn man am Zielort – hoffentlich – wiederhergestellt wird.
Damit jedoch stellt sich eine metaphysische Frage: Wenn das Beamen einen Menschen am Ausgangsort zerstört, um ihn dann am Ziel wieder neu zusammenzusetzen – wäre dieser rekonstruierte Mensch dann wirklich noch dieselbe Person? Oder handelt es sich eher um eine Kopie auf Basis der am Ausgangsort gescannten Blaupause? Bei Star Trek kommt es in einigen Episoden durch Transporter-Fehlfunktionen tatsächlich dazu, dass Protagonisten kopiert statt teleportiert werden. In manchen Fällen sind diese Kopien dann zwar äußerlich ähnlich, nicht aber in allen Aspekten ihres Wesens. Was aber tut man dann mit dem Doppelgänger? Und wer ist das Original?
Das Problem der Energie
Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Aus Einsteins berühmter Formel E=mc2 geht hervor, dass die Umwandlung von Materie in Energie enorme Energiemengen freisetzen kann. Wie viel dies ist, demonstriert beispielsweise die Explosion einer Atombombe: Bei einer solchen Kernspaltung setzt jeder Urankern nur rund ein Fünftel der Masse eines Protons in Energie um. Dennoch ist die dabei freiwerdende Energie groß genug, um ganze Städte dem Erdboden gleich zu machen.
Würde der Transporter beispielsweise einen Menschen von rund 50 Kilogramm Gewicht Atom für Atom und Atombaustein für Atombaustein in pure Energie umwandeln, würde dies dem Energieäquivalent von tausend Wasserstoffbomben entsprechen, wie der Physiker Lawrence Krauss, Autor von „The Physics of Star Trek“ ausgerechnet hat. Für die Enterprise und ihre Besatzung wäre eine solche Energiefreisetzung wohl wenig bekömmlich.