Weil der Nachschub für mineralische Dünger knapp und aufwendig herzustellen ist, sind Alternativen gefragt. Erste Lösungsansätze sind Alternativen auf Recycling-Basis. Zu diesen gehören kompostierter Haushaltsabfall, Aufbereitete Rückstände aus dem Abwasser, Aschen, Stallmist, Gülle, Abfallstoffe aus der Tierverwertung und Gärrückstände aus Biogasanlagen.
Keine einfache Alternative
„Ein Problem besteht hier vor allem darin, dass die nötigen Nährstoffe in diesen Düngern häufig nicht durchgängig in ausreichender Menge vorhanden oder pflanzenverfügbar sind“, erklärt der Pflanzenphysiologe Günter Neumann von der Universität Hohenheim. „Sie werden durch die Aktivität von Bodenorganismen erst langsam freigesetzt und können auch pflanzenschädliche Nebenwirkungen entwickeln.“
Es ist daher noch schwieriger als bei Mineraldüngern, die Düngung an den Bedarf während der Pflanzenentwicklung anzupassen. Auch das Risiko von Nährstoffverlusten ist groß. Dazu kommt, dass die lokal anfallenden Mengen solcher Recyclingprodukte den Bedarf in der Landwirtschaft unterschreiten, aber auch deutlich überschreiten können, was sich am Beispiel der mit der Gülleausbringung verbundenen Probleme eindrücklich zeigt.
Hinzu kommt, dass Dünger aus recycelten Abfällen unerwünschte Schadstoffe aufs Feld bringen können. Gerade im Klärschlamm wurden schon häufiger erhöhte Konzentrationen von Schwermetallen oder organischen Schadstoffen wie Organozinn oder Mineralölrückständen nachgewiesen.