Was ist der Grund für diesen Ausnahme-Sommer? Und warum hört er gar nicht mehr auf? Der Grund dafür ist eine Abfolge von mehreren besonders hitzeträchtigen Wetterlagen, wie Meteorologen erklären. Bei diesen legen sich immer wieder stabile, sich ständig erneuernde Hochdruckgebiete über Europa und andere Regionen der Nordhalbkugel.

Hochdruck als Blockade
Das Besondere daran: Liegt ein solches stabiles Hoch über uns, blockiert es die normalerweise vorherrschende Westströmung – und versperrt damit den abkühlenden Tiefdruckgebieten den Weg nach Mitteleuropa. Weil dadurch Wolken und Regen weitgehend ausbleiben, können sich die Luftmassen über uns kaum abkühlen. Sie heizen sich statdessen allmählich immer weiter auf.
Bei dieser Wetterlage wird das ausgedehnte und stabile Hochdruckgebiet oft von zwei kleineren Tiefs flankiert – auf einer Höhenwetterkarte ähnelt dieses Muster dem griechischen Buchstaben Omega. Eine solche Omega-Lage war auch schon für den „Jahrhundertsommer“ im Jahr 2003 und für die Hitzewelle in Osteuropa und Russland im Jahr 2010 verantwortlich.
Kaum Bewegung
Auch in diesem Jahr ist eine Blockade-Wetterlage im Spiel. Sie ist für das warm-trockene Wetter antwortlich, das von Mai bis Juli in weiten Teilen Europas herrschte. Dabei lagen stabile Hochs über Skandinavien und dem Nordatlantik, die die Tiefdruckgebiete weit nach Süden hin ablenkten. In Mitteleuropa gab es währenddessen kaum Bewegung in den Luftmassen. „Die Wärme wurde dadurch ‚vor Ort‘ produziert, indem die intensive Sonne die Luft über dem Festland kräftig erwärmte“, erklärt Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Gleichzeitig fiel wegen der fehlenden Wolken kaum Regen.