Während Fledermäuse in China Symbol für Glück und Gewinn sind, wecken sie bei uns traditionell negative Assoziationen: Seit jeher gelten die Tiere als Unheilbringer und teuflische Wesen, in deren Körpern Vampire stecken. Doch warum eigentlich? Womöglich war es zunächst schlicht ihre nächtliche Lebensweise, die die Fledermäuse in den Augen der Menschen in Antike und Mittelalter verdächtig machte.
Sie konnten sich unerklärlicherweise im Dunkeln orientieren und waren oft nur schemenhaft zu erkennen. Bekam man doch einmal eines dieser Tiere zu Gesicht, muteten ihr mitunter zerknautschtes Gesicht und ihre spitzen Zähne dann auch noch eher scheußlich an.
Unheimliche Todesboten
Wegen dieser Unheimlichkeit wurden die Tiere irgendwann auch mit dem Tod assoziiert. Als sich im 17. und 18. Jahrhundert zunehmend der Vampirglaube in Europa ausbreitete, war die Verbindung schnell gemacht: Fortan galten die Flatterwesen als Inkarnation dieser blutsaugenden Nachtgestalten – ein Mythos, der sich in der Populärkultur bis heute gehalten hat.
Passenderweise stellte sich später heraus, dass sich manche Fledermäuse tatsächlich von Blut ernähren. In Mittelamerika sind drei Arten heimisch, die Säugetiere wie Kühe oder Vögel „anzapfen“. Sie gehören zur Gruppe der Desmodontinae und werden im Deutschen als Vampirfledermäuse bezeichnet.