In einer gemeinsamen Kraftanstrengung rückten Astronomen nun der Galaxie Centaurus A am Südhimmel auf den „Leib“. Als ein amerikanisches Team mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Spektralbereichen kombinierte, enthüllte es damit ein völlig neues Bild des auch als NGC 5128 bekannten Himmelsobjektes. Im kombinierten Licht des Radio-, Röntgen- und sichtbaren Bereichs zeigen sich zwei gewaltige, bogenartige Strukturen extrem heißen Gases.
Die Forscher des Harvard-Smithsonian-Zentrums für Astrophysik glauben, hier Teile eines ungefähr 25.000 Lichtjahre messenden Ringes vor sich zu haben, der viele Millionen Grad heiß und das Ergebnis einer gigantischen Weltraum-Explosion ist. Schon lange gilt NGC 5128 als hoch interessante Galaxie und lässt sich besonders gut untersuchen, da sie unserem eigenen System nach kosmischen Verhältnissen sehr nahe steht. „Nur“ elf Millionen Lichtjahre trennen beide Welteninseln voneinander. Das rückt Centaurus A merklich an die Lokale Gruppe heran, die aus drei Dutzend Galaxien besteht – dominiert vom Andromedasystem und unserem eigenen.
Außerdem wird Centaurus A damit auch zur nächsten extrem kräftigen Radioquelle. Die Beobachtungen zeigen, genauer gesagt, eine doppelte Quelle im Zentrum des Systems. Schon 1952 identifizierten australische Astronomen diese Radioquelle eindeutig mit der bereits in kleinen Fernrohren sichtbaren Galaxie NGC 5128. Das gigantische, kugelige Gebilde zählt mit seinem mächtigen, mittig aufgebrochen erscheinenden Staubgürtel zu den beeindruckendsten Objekten des Sternenhimmels.
Stand: 26.09.2003