Seit Beginn ihrer jahrzehntelangen Forschungsarbeiten mit den Schimpansen in Tansania ist Jane Goodall der respektvolle Umgang mit den Primaten wichtig. Das ist bis heute so geblieben – und noch wichtiger geworden.
Gefahr Mensch
Goodall liebt nicht nur Schimpansen, sie sorgt sich auch um das Überleben der Art, denn die Menschenaffen sind stark bedroht. Während ursprünglich schätzungsweise über eine Million Schimpansen in Afrika verteilt lebten, gibt es inzwischen nur noch höchstens 300.000 Tiere in wenigen Ländern Zentralafrikas.
Der größte Feind der Affen ist dabei der Mensch: Sie werden zum Handel gejagt, Wälder werden abgeholzt und ihre Lebensräume werden für die Landwirtschaft oder Siedlungen genutzt. Letzteres hat auch zur Folge, dass die Schimpansen nicht mehr wandern können, weil nur noch kleine Urwald-Inseln inmitten der menschlichen Lebensräume übrigbleiben. Dadurch verringert sich der genetische Austausch zwischen den Schimpansen-Populationen und sie sind bei sich schnell ändernden Umweltbedingungen weniger anpassungsfähig.

Zudem erreichen die Menschenaffen durch die Nähe zum Menschen immer mehr Krankheitserreger, gegen die die Tiere keine Abwehrmechanismen besitzen und die sie daher besonders schwer erkranken lassen. Sie bekommen so etwa Grippe oder zum Beispiel Tollwut, die von Haustieren übertragen wird. Sogar das gefürchtete Ebola-Virus infiziert Schimpansen und das Coronavirus SARS-CoV-2 könnte sie auch treffen.