Geradezu ein Klassiker mobiler Energiegewinnung ist die Solarenergie. Schon vor Jahrzehnten gab es Taschenrechner, Sensoren und andere Kleingeräte, die sich ihren Strom mittels Photovoltaik selbst beschafften. Allerdings: Die dafür nötigen Solarzellen waren steif und meist wenig leistungsfähig. Für ein bequemes und gut integrierbares mobiles Stromsammeln im Alltag ist das wenig attraktiv.

Aber in den letzten Jahren hat sich im Bereich der Photovoltaik so einiges getan – vor allem dank der organischen Dünnschicht-Solarzellen. Anders als beispielsweise Siliziumsolarzellen bestehen sie nicht aus kristallinen Halbleitern, sondern aus speziellen Polymeren. Bei Anregung durch Licht geben diese Moleküle Elektronen ab – lange war die Ausbeute allerdings sehr gering. Inzwischen allerdings erreichen auch die Dünnschicht-Solarzellen Wirkungsgrade von 20 Prozent.
Das Entscheidende jedoch: Die organischen Solarzellen sind flexibel, biegsam und lassen sich auf fast beliebige Untergründe auftragen – sogar das Aufdrucken ist kein Problem.
Strom aus dem T-Shirt
Das hat ein Team um Hiroaki Jinno vom japanischen RIKEN-Forschungszentrum genutzt, um stromerzeugende Textilien zu produzieren. Dafür werden die nur einen Mikrometer dünnen Solarzellen in das transparente, wasserabweisende Polymer Parylen eingebettet. „Diese organischen Solarzellen können leicht an Falten von Kleidern oder Haut angepasst werden und sind mechanisch hochflexibel“, so die Forscher. Dadurch könnte dieser Stromsammler Teil eines T-Shirts oder Hemds sein, ohne aufzutragen oder die Bewegungen zu behindern.