An den auffälligsten Fundstellen werden dann jeden Sommer die archäologischen Ausgrabungen angesetzt. Bisher konnten neben zwei Befunden aus der vorrömischen Eisenzeit aus den letzten Jahrhunderten vor Christus vor allem Siedlungsreste des Frühmittelalters zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert lokalisiert werden. Schon jetzt muss die alte Vorstellung einer reinen Kolonie von Wikingern deshalb korrigiert werden.
Prussen siedelten zuerst
Denn bereits vor der Ankunft der Skandinavier, die nach den Funden im Gräberfeld zu urteilen kurz vor der Mitte des 9. Jahrhunderts erfolgt sein muss, hat es mindestens zwei einheimische Dörfer am Rande des mit dem Kurischen Haff verbundenen Binnensees gegeben. Unweit von dessen alter Küstenlinie förderten die Grabungen an zwei Stellen Siedlungsschichten zutage, die mit zahlreichen Tierknochen und Fragmenten handgemachter Keramikgefäße sowie Abfällen von Metallverarbeitung durchsetzt waren. Sie weisen auf ausgeprägte handwerkliche Tätigkeiten hin.

Die Siedlungen gehören in das ausgehende 7. und 8. Jahrhundert. Gräber zu diesen frühen Siedlungsresten fehlen allerdings bisher, erst ab der Mitte des 9. Jahrhunderts sind die Siedlungsspuren zeitlich mit dem Hügelgräberfeld zu verbinden.
Zu dessen Spätphase passt chronologisch der große Brunnen, der nur etwa 150 Meter südlich des Gräberfeldes liegt. Durch Funde und C14-Analysen kann die Verfüllung des Brunnens in das späte 11. Jahrhundert datiert werden. Der Brunnen selbst dürfte schon um 1050 gebaut worden sein und versorgte sicherlich eine größere Siedlung mit Süßwasser.