Der Zugriff auf Wasser, insbesondere auf sauberes Wasser, ist ein zentrales Problem in vielen Entwicklungsländern. Vor allem in den Länder der Trockengebiete, zum Beispiel in der Sahelzone Afikas, herrscht während eines längeren Zeitraums im Jahr Wassermangel, so auch in Burkina Faso in Westafrika.
In den östlichen Provinzen des Landes hat sich die Situation seit der großen Dürre in den 70er Jahren stetig weiter verschärft. Die abnehmenden Regenfälle verursachten eine Senkung des Grundwasserspiegels, so dass viele Brunnen in den Monaten der Trockenzeit kein Wasser mehr führten. Die für den Wassertransport zuständigen Frauen und Mädchen mussten daher tiefere Brunnen in bis zu 15 Kilometern Entfernung aufsuchen, was einen halben Tag in Anspruch nahm. Hinzu kam eine katastrophale hygienische Situation an den Wasserstellen, die meist nur aus unbefestigten Brunnen bestanden und gleichzeitig auch von Tieren genutzt wurden.
Die Regierung von Burkina Faso schilderte die Situation 1984 gegenüber dem BMZ in Deutschland und sprach sich für ein Projekt zur ländlichen Trinkwasserversorgung aus. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau prüfte das Vorhaben und bestätigte den dringenden Handlungsbedarf. Als einheimischer Träger fungierte die staatliche „Trinkwasserdirektion des Ostens“, ein Amt des Ministeriums für Wasserversorgung. Von deutscher Seite leistete ein Ingenieurbüro Unterstützung bei der Durchführung. Letztlich setzte aber die Bevölkerung der beteiligten Dörfer selbst einen großen Teil der Maßnahmen um. Die Gesamtkosten des Projekts, das in drei Phasen von 1985 bis 1992 stattfand, betrugen 37 Millionen Mark. In dieser Zeit konnten über 1.050 Handpumpen installiert werden, die heute weitgehend flächendeckend die etwa 500.000 Dorfbewohner der östlichen Provinzen Burkina Fasos mit Wasser versorgen.
Aufgrund der hohen Anzahl an anzulegenden Wasserstellen und der notwendigen Tiefe von etwa 70 Metern kamen nur Bohrungen mit Pumpanlagen in Frage. Gegenüber den traditionellen Ziehbrunnen hatten sie den Vorteil, dass die Wasserstellen mit einer Betonplatte abgedeckt werden und so vor Verunreinigungen geschützt sind. Die Handpumpen stellte eine Firma aus der benachbarten Elfenbeinküste her. So blieben die Transportkosten gering und die Ersatzteile waren und sind schnell und relativ unkompliziert zu beschaffen.