Supervulkane gehören zu den zerstörerischsten Naturphänomenen der Welt. Sie sind nicht vergleichbar mit den normalen Vulkanen, deren Ausbrüche die Menschheit bisher erlebt hat.
Normalerweise werden Vulkane durch eine Magmasäule geformt, die aus dem Erdinneren aufsteigt und an der Oberfläche in Form von Eruptionen austritt. Die austretende Lava kühlt ab und erhärtet an den Seiten der Austrittsstelle. Auf diese Weise nimmt der Kegel die Form an, die so charakteristisch für die meisten Vulkane ist. Der Vulkan wächst mit zunehmender Zahl der Eruptionen, da sich immer neues Material an den Berghängen ablagern kann.
Supervulkane beginnen ihr Leben, wenn Magma aus dem Erdmantel aufsteigt und sich in der Erdkruste ansammelt. Die Hitze dieser flüssigen Gesteinsmassen bringt weiteres Gestein zum Schmelzen, so dass sich unter der Erdoberfläche eine regelrechte Kammer ausbildet, die mit Magma gefüllt ist. Diese Kammer dehnt sich unter dem Einfluß der ständig nachströmenden Magmamassen immer weiter aus, wobei der Druck immer größer wird. Er wird noch zusätzlich verstärkt durch im Gesteinsbrei gefangene, stark komprimierte Gase. Die gesamte Magmakammer gleicht dadurch einem überhitzten, riesigen Dampfkochtopf.
Durch die Magmaströmungen im Erdinneren pulsiert die Kammer, mal wird sie größer, um sich dann wieder zusammen zu ziehen. Diese Bewegungen sind an der Erdoberfläche messbar, im Laufe von langen Zeiträumen hebt und senkt sich hier die Erde. Auch erschüttern immer wieder kleinere Erdbeben diese Region, so dass der Deckel immer poröser und brüchiger wird.
Irgendwann bricht der Magmastrom durch die obere Begrenzung der Kammer und bahnt sich seinen Weg hinauf zur Erdoberfläche. Hat er die Oberfläche erreicht, strömen immer weiter flüssige Gesteinsmassen nach, die Deckschicht reißt an vielen Stellen auf und der Supervulkan drängt unaufhaltsam seinem Ausbruch entgegen.
Stand: 19.11.2000