Seit dem Fund des Chicxulub-Kraters ist klar, dass es vor rund 65 Millionen Jahren einen Meteoriteneinschlag gab. Und die Iridium-Anomalie, Mikrotektite und andere global verbreitete Ejekta zeugen davon, dass sich dieser Impakt weltweit ausgewirkt haben muss. Damit sind im Fall „Dinokiller“ sowohl ein mutmaßlicher Täter als auch Indizien für seine Tat vorhanden.

Aber reichen die Indizien aus, um ihn zu überführen? War der Chicxulub-Asteroid tatsächlich der Dinokiller? Oder anders gesagt: Waren die Folgen des Einschlags ausreichend, um das Massensterben am Ende der Kreidezeit auszulösen?
Die große Bohrung
Nachdem dies seit Mitte der 1990er Jahre fast schon klar schien, hat ausgerechnet die umfassendste und wichtigste Bohrung im Chicxulub-Krater kurz nach der Jahrtausendwende neue Zweifel an dieser Theorie geweckt – zumindest bei einigen Forschern. Im Rahmen des internationalen Kontinentalen Tiefbohrprogramms fraß sich bei der Stadt Yaxcopoil, 60 Kilometer vom Zentrum des Kraters entfernt, ein Spezialbohrer tief in den Untergrund.
In etwa 800 Metern Tiefe dann war es soweit: In den Bohrkernen tauchte eine gut hundert Meter dicke Schicht auf, deren Gesteine deutliche Spuren von extremer Druck- und Hitzeeinwirkung zeigten. Die Ebene des Einschlags war erreicht. Kaum waren die Bohrkerne geborgen, stürzten sich Wissenschaftler aus aller Welt mit Feuereifer darauf.