Das Zeitalter, das von den Dinosauriern beherrscht wurde, war das so genannte Mesozoikum – das Erdmittelalter – das vor 250 Millionen Jahren begann und vor 65 Millionen Jahren endete.
Vor ungefähr 225 Millionen Jahren – mitten in der Trias, der ersten Periode des Mesozoikum – tauchten die ersten Dinosaurier auf. Zu der Zeit bildeten alle heutigen Erdteile noch eine große zusammenhängende Landfläche – den Ur-Kontinent Pangäa (= „gesamte Erde“). So konnten die Dinosaurier sich über den ganzen Kontinent ausbreiten, was auch erklärt, warum man heute fossile Überreste der ersten Dinosaurier-Arten, wie den Prosauropden, auf allen fünf Kontinenten findet.
Dieses riesige Land bestand aufgrund des heißen und trockenen Klima vor allem aus wüstenartigen Landstrichen. Lediglich in Flusstälern und an der Küste konnte sich eine üppige Vegetation – vor allem Schachtelhalme, Farne, Ginkgo- und Nadelbäume – ausbreiten.
Die Tierwelt bestand zur Zeit der Trias aus Insekten, Fröschen und natürlich Sauriern. Neben Pflanzen fressenden Ur- und Schnabelkopfsauriern bevölkerten Schildkröten, Flugsaurier und verschiedenste Reptilien Pangäa. Die ersten Dinosaurier waren Fleischfresser von mittlerer Größe, die sich auf zwei Beinen fortbewegten, so genannte Theropoden. Im Laufe der Zeit entwickelten sich auch die ersten Pflanzenfresser (Prosauropoden), die immer größer wurden und deshalb auch immer häufiger auf allen Vieren laufen mussten. Gegen Ende der Triaszeit tauchten auch schon die ersten kleinen, auf zwei Beinen laufenden Pflanzenfresser, die Ornithopoden, auf.
In der eigentlichen Blütezeit der Dinosaurier – dem Jura (vor 205 bis 135 Millionen Jahren) – veränderte sich das Bild der Erde gravierend. Der Ur-Kontinent Pangäa brach immer weiter auseinander, bis er am Ende des Jura gar nicht mehr existierte. So entstanden völlig neue Erdteile, zwischen denen sich warme Flachmeere ausbreiteten. Die späteren Kontinente Nordamerika, Grönland, Europa und Asien bildeten noch eine zusammenhängende Landfläche, die Laurasia genannt wurde. Und aus Gondwana – dem zweiten riesigen Kontinent – entstanden schließlich im Laufe von Millionen von Jahren die Antarktis, Afrika, Indien, Australien und Neuseeland.
Durch das Auseinanderbrechen der Landmassen verschwanden die wüstenartigen Landstriche immer mehr. Das Klima wurde feuchter und wärmer, und eine artenreiche, tropische Pflanzenwelt eroberte weite Teile der Landmassen. Diese Bedingungen waren optimal für die weitere Entwicklung und Ausbreitung der Dinosaurier. So kam es, dass das Jura zahlreiche neue Arten hervorbrachte und nun an Land nicht mehr die Saurier, sondern die Dinosaurier dominierten. Darunter war auch der Pflanzen fressende Riesendinosaurier Brachiosaurus, der mit einer Länge von 23 Metern, einer Höhe von 12,5 Metern und einem Gewicht von 80 Tonnen (= dem Zwölffachen eines afrikanischen Elefantenbullen) eines der größten Landtiere aller Zeiten war. Der furchtbarste und größte Raubdinosaurier zu dieser Zeit war der Allosaurus, der mit seinem mächtigen Gebiss sogar ohne Probleme die riesigen Pflanzenfresser zur Strecke bringen konnte. In den Meeren tummelten sich Fisch- und Flossenechsen und der Luftraum wurde von Flugsauriern, unter anderem auch dem Urvogel Archaeopteryx beherrscht. Die wenigen frühen Säugetiere blieben hingegen weiterhin unauffällig und klein.
In der Kreidezeit – vor 135 bis 65 Millionen Jahren – drifteten die Erdteile noch weiter auseinander. Die Meere wurden breiter und tiefer, das Klima kühlte ein wenig ab und die Pflanzenwelt veränderte sich. So kam es zur Entwicklung der ersten Blütenpflanzen, wie breitblättrigen Laubbäume, also Magnolien und Platanen.
Auch bei der Entwicklung der Dinosaurier tat sich einiges: Die Riesendinosaurier wurden immer seltener, die Stacheldinosaurier starben völlig aus, aber dafür entwickelten sich die Panzer- und Horndinosaurier. Gegen Ende der Kreidezeit tauchten riesige Flugsaurier auf – der Pteranodon mit einer Spannweite von bis zu sieben Metern und der Quetzalcoatlus mit einer Spannweite von wahrscheinlich bis zu zwölf Metern. Auch der „Star“ unter den Dinosauriern – der Tyrannosaurus rex („T-Rex“) – lebte in der Kreidezeit. Er war der größte auf dem Land lebende Fleischfresser aller Zeiten (Länge: 15 Meter, Höhe: 6 Meter, Gewicht: 7 Tonnen).
Das Ende der Ära der Dinosaurier an der Grenze von der Kreide- zur Tertiärzeit kam abrupt und wurde durch einschneidende Ereignisse, die sich auf der ganzen Erde auswirkten verursacht…
Stand: 15.08.2000