Auch Pflanzen benötigen Nährstoffe für Wachstum und Gesundheit – vor allem Stickstoff und Phosphat gehören dabei zu den für das Pflanzenwachstum wichtigen Faktoren. Um stabile Erträge zu sichern und die Nährstoffe zu ersetzen, die mit der Ernte entnommen werden, gibt die Landwirtschaft diese beiden Stoffe in Form von Düngern aufs Feld.

Zu viel des Guten
Doch die gängige Düngepraxis bringt zunehmend Probleme. So können selbst gut wachsende Pflanzen oft nur einen Teil der zugedüngten Nährstoffe aufnehmen – beim Phosphat sind es in einer Vegetationsperiode meist weniger als 30 Prozent. Und auch vom Nitrat gelangt vielerorts durch Düngemittel und Gülle mehr aufs Feld als die Nutzpflanzen aufnehmen können.
Die Folge: Nicht aufgenommener Stickstoff wird in Form von Nitrat ausgewaschen und zum Teil in Entwässerungskanäle, Flüsse und Seen geschwemmt. Gemeinsam mit dem ebenfalls eingeschwemmten Phosphat verursacht er eine Eutrophierung der Gewässer – mit teils fatalen Folgen für deren Lebenswelt. Ein anderer Teil des Nährstoff-Überschusses versickert mit dem Regenwasser und gelangt ins Grundwasser. An vielen Messstellen in Deutschland liegen die Nitratwerte dadurch schon seit Jahren über den EU-Grenzwerten.
Aufwendige Produktion
Aber auch die Herstellung der klassischen Mineraldünger ist ökologisch gesehen nicht unproblematisch: Seitdem die natürlichen Vorkommen von Kalisalpeter und Natronsalpeter weitgehend erschöpft sind, wird mineralischer Stickstoffdünger vorwiegend chemisch synthetisiert. Durch das Haber-Bosch-Verfahren wird der Luftstickstoff mithilfe von Wasserstoff in Ammoniak umgewandelt und dann zu Ammoniumdünger weiterverarbeitet. Dieses Verfahren ist jedoch so
energieaufwendig, dass es mittlerweile zwei Prozent des weltweiten Energieverbrauchs ausmacht.