Neuneinhalb Jahre war New Horizons unterwegs, inklusives eines Schwungholens am Gasriesen Jupiter. Dann hatte die Raumsonde ihr Ziel erreicht: den Pluto. Jetzt galt es, das entscheidende Manöver durchzuführen. Denn wegen der geringen Größe des Pluto konnte sie nicht in eine Umlaufbahn einschwenken, sondern musste möglichst viele Informationen in nur einem einzigen Vorbeiflug sammeln.

Beinahe Katastrophe kurz vor dem Ziel
Die Flugbahn von New Horizons sollte einerseits möglichst nahe am Zwergplaneten verlaufen, anderseits auch den Mond Charon mit erfassen. Dafür musste sie fast senkrecht durch die Ebene fliegen, in der die Monde Charon, Nix, Hydra, Kerberos und Styx den Pluto umkreisen – eine hochriskante Route und eine Quelle großer Unsicherheit bei den Missionsplanern der NASA.
Denn niemand wusste, ob sich nicht weitere, noch unentdeckte Monde oder auch planetare Ringe in dieser Ebene befinden können. Wäre das Fall, könnte sie für New Horions zur tödlichen Gefahr werden. Erst wenige Tage vor dem Flyby gaben Aufnahmen der Raumsonde Entwarnung: Die Aufnahmen zeigten keine unbekannten Hindernisse.
Dafür kam es wenige Tage vor dem geplanten Vorbeiflug zur Beinahe-Katastrophe: Ein Fehler in einer Kommandozeile schickte die Sonde irrtümlich in den Ruhemodus und versetzte sie in Funkstille. Glücklicherweise wachte New Horizons aber gerade noch rechtzeitig wieder auf.