Das Ausgangsgestein, das Klima oder aber auch die Menge des vorhandenen Wassers bestimmen, wie sich ein Boden entwickelt. So hat jeder Bodentyp ganz spezifische Eigenschaften und unterscheidet sich sowohl in Nährstoffgehalt, Humusanteil oder Größe der mineralischen Anteile. Allein aus den farblichen Unterschieden innerhalb der Bodenhorizonte kann das geübte Auge oft schon einen Rückschluss auf ihre Entstehungsgeschichte ziehen: grau spricht für die Auswaschung von Eisen oder Ton, rot für die Oxidation von Aluminium oder Eisen, schwarz für einen hohen Humusanteil und braun für abgelagerte Tonpartikel.
Auenböden
Sie sind charakteristisch für unregulierte Bachläufe: Bei Hochwasser und Überschwemmungen lagern sich am Flussufer meist sandig-lehmige Flusssedimente ab, die das Ausgangsmaterial für die Auenböden sind. Im Laufe der Zeit wird die Bodenbildung immer wieder durch Überflutungen unterbrochen und die sich entwickelnde Vegetation von Sedimenten begraben. Je nach Beschaffenheit des Ausgangsmaterials, der Vegetation und der Verwitterung entstehen unterschiedliche Ausprägungen wie beispielsweise Rambla, Paternia, Tschernitza oder Vega.
Braunerde
Die Braunerde ist im Klima der gemäßigten Breiten einer der häufigsten Bodentypen. Sie entsteht auf kalkarmen und silikatreichen Gesteinen und durchläuft eine Vielzahl von chemischen Umlagerungsprozessen. Maßgeblich ist insbesondere die Verwitterung eisenhaltiger Minerale, durch die Eisenoxide entstehen und die dem Boden seine namensgebende rötlich-braune Farbe verpassen. Zusätzlich bilden sich Tonminerale neu, was der Braunerde in der Regel ihr bindiges, also klebriges Gefüge gibt. Bei fortschreitender Bodenentwicklung können aus den Braunerden auch Parabraunerden oder Podsole entstehen.
Gley
Unter Einfluss des Grundwassers bilden sich Moorgley, Nassgley, Gley oder Anmoorgley. Da der mineralische Unterboden bis wenige Dezimeter unter der Erdoberfläche ständig wassergetränkt ist, herrschen aufgrund von Sauerstoffmangel reduzierende Verhältnisse. Durch die chemischen Reaktionen nimmt der Boden häufig eine grau-grüne bis schwarze Farbe an. Der darüber liegende Horizont, der nur periodisch vom Grundwasser berührt wird, färbt sich durch aufsteigendes und oxidierendes Eisen oder Mangan rostbraun. Einen ähnlichen Effekt gibt es bei den Stauwasserböden, auch Pseudogleye genannt. Hierbei staut sich Niederschlagswasser auf einer wasserundurchlässigen Schicht wie Ton. Durch wechselnde Phasen von Staunässe und Austrocknung kommt es dadurch zu Rostflecken und Marmorierungen.