Fast immer, wenn vom zusätzlichen Treibhauseffekt die Rede ist, ist auch Kohlendioxid als „Sündenbock“ mit im Spiel. Aber das CO2 ist es nicht allein, das durch steigende Anteile in der Atmosphäre die Temperaturen in die Höhe treibt. Wissenschaftler kennen noch mindestens 38 weitere Gase, die die Treibhauswirkung weiter verstärken. Verwirrung stiftet häufig auch, daß Wissenschaftler in ihren Klimamodellen meist den sogenannten „äquivalenten CO2-Gehalt“ benutzen: Dabei handelt es sich aber lediglich um einen Hilfsfaktor, der alle Gase mit Treibhaus-Eigenschaften zusammenfaßt.
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW)
Während Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid auch ohne menschliche Aktivitäten in der Natur freigesetzt werden, sind die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) reine „Zivilisationsgase“. Die internationalen Abkommen mit dem Ziel eines weltweiten Produktionsstopps für FCKW reduzieren langfristig deren Anteil am zusätzlichen Treibhauseffekt. Im Gegensatz dazu wird aber die Freisetzung der anderen Spurengase wird noch weiter ansteigen, da ihre Entstehung eng an den wachsenden Energie- und Nahrungsbedarf der Weltbevölkerung gekoppelt ist.
Methan
Eine der wichtigsten Methanquellen ist die Nahrungsproduktion. Ein ausgewachsenes Rind kann es zum Beispiel auf einen Methan-Ausstoß von bis zu 300 Litern pro Tag bringen. Weltweit grasen inzwischen mehr als drei Milliarden Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen…) auf den Weiden und tragen zum Treibhauseffekt bei. Methan wird aber auch bei Brandrodungen des Tropenwaldes, aus Mülldeponien, Lecks in Erdgasleitungen, Sümpfen und Termitenhaufen freigesetzt.
Distickstoffoxid (Lachgas)
Lachgas entsteht bei Verbrennungen unter hohen Temperaturen wie in Düsentriebwerken oder bei Brandrodungen. Aber auch die Landwirtschaft trägt zur Emission von Lachgas bei: Wachsender Kunstdünger-Einsatz führt zu überdüngten Böden, in denen Bodenbakterien die reichlich vorhandenen Stickstoffverbindungen in ihre Bestandteile zerlegen und dabei auch Distickstoffoxid freisetzen.
Ozon
Auch Ozon gehört – in den unteren Schichten der Atmosphäre zu den Treibhausgasen. Während es in der oberen Luftschicht, der Stratosphäre, die gesundheitliche UV-Strahlung filtert, ist es in der tiefer gelegenen Troposphäre eher unerwünscht. Ozon entsteht überall dort, wo Industrie und Autoverkehr besonders viel Stickoxide und Kohlenwasserstoffe produzieren. Diese Vorläufersubstanzen des Ozons reagieren unter Einfluß des Sonnenlichts in einer photochemischen Reaktion miteinander und bilden dann den sogenannten „Sommersmog“.
Kohlendioxid
Das Kohlendioxid entsteht größtenteils durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Öl, Gas, Kohle), die zur Energieerzeugung für Industrie, Verkehr und Haushalte gebraucht werden. Aber auch aus natürlichen Quellen wird CO2 frei: Es strömt aus Vulkanen, Tiere und Menschen atmen es aus, und auch die Pflanzen geben nachts einen Teil des tagsüber augnommenen Kohlendioxids wieder ab.
Stand: 20.07.2001