Mit dem Element 118 – Oganesson – ist die unterste Zeile des Periodensystems vollständig. Die siebte Periode ist nun komplett gefüllt. Wäre die Natur „ordentlich“, wäre die Bandbreite möglicher Elemente damit ausgeschöpft. Aber ist das wirklich so? Was spricht dagegen, dass es nicht auch eine achte Periode geben könnte?
Das Problem der Abstoßung
Ein großes Problem ist schiere Größe der Atomkerne. Bei kleineren, stabilen Elementen hält die starke Kernkraft die positiv geladenen Protonen trotz ihrer gegenseitigen Abstoßung zusammen. Doch je mehr Protonen im Kern zusammenkommen, desto stärker wird die abstoßende Kraft ihrer Ladungen. Die Kernkraft allein reicht dann nicht mehr aus, um den Atomkern zu stabilisieren.
Hier kommen die Neutronen ins Spiel. Sie sind ungeladen und wirken dadurch als Puffer zwischen den Protonen. Je größer jedoch ein Atomkern wird, desto mehr Neutronen werden nötig, um ihn zu stabilisieren. Deshalb ist das Isotop Calcium-40 mit 20 Protonen und 20 Neutronen im Kern zwar noch stabil. Doch schwerere Elemente benötigen mit steigender Protonenzahl immer mehr Neutronen im Kern, um nicht zu zerfallen. Blei, das schwerste nicht radioaktive Element im Periodensystem, hat in seinem schwersten stabilen Isotop neben 82 Protonen immerhin schon 126 Neutronen im Kern.
Für die Elementmacher bedeutet dies, dass sie möglichst neutronenreiche Isotope als Ausgangsmaterial nehmen müssen – nur dann besteht die Hoffnung, dass die resultierenden Kerne wenigstens halbwegs stabil sind.