Es gibt viele Modelle, die erklären, wie das Leben auf der Erde entstanden ist. Derzeit setzen sich Thesen durch, in denen die ersten Bioreaktionen durch thermale Energie gesteuert wurden. Vor allem die Existenz von heißen Quellen auf dem Meeresboden lässt diese These als wahrscheinlich erscheinen, da diese so lange existieren, wie die Erde eine Wasserhülle besitzt, also seit etwa 4,2 Milliarden Jahren.
Ursprünglich wurden die „Schwarzen Raucher“ als Lebensherd favorisiert, aber die dort herrschende Temperatur von etwa 350 °C ist zu hoch, um biochemische Reaktionen zu steuern. Im Jahr 2000 wurde ein anderes Quellensystem – genannt Lost City – entdeckt, welches kühler und somit wesentlich geeigneter als Herd der Entstehung des Lebens ist. Die Geo- und Biochemie lässt vermuten, dass eines der ersten „biologischen“ Moleküle das Eisen-Schwefel-Cluster war, da dieses in den heißen Quellen als eines der Produkte entsteht.
Demzufolge haben Martin und Russell vorgeschlagen, dass die biochemischen Prozesse ihren Ursprung in Acetat-produzierenden hydrothermalen Reaktoren haben.
Enrico Schleiff / Forschung Frankfurt
Stand: 18.06.2009