Warum wir uns gern gruseln, wäre also geklärt. Bleibt noch die Frage nach dem „Wovor?“. Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2022 fürchten sich die Deutschen am stärksten vor Zombies. Das könnte auch die Popularität von Serien wie „The Walking Dead“ oder „The Last of Us“ erklären, in denen die Protagonisten während einer Zombie-Apokalypse ums Überleben kämpfen und sich spektakuläre Verfolgungsjagen mit den willenlosen, aggressiven Untoten liefern. Was nach reiner Fiktion klingt, gibt es aber überraschenderweise auch in der Realität.

Zombies mitten unter uns
In Form von Stechmücken oder Zecken hatte wahrscheinlich jeder von uns schon einmal Kontakt mit einem Parasiten. Sogenannte Neuroparasiten begnügen sich allerdings nicht mit ein Paar Tropfen Blut und ziehen dann wieder ihrer Wege. Sie dringen in die Nervenbahnen und das Gehirn ihres Opfers ein und machen es zu einem willenlosen Sklaven – einem Zombie.
So lässt der Kleine Leberegel (Dicrocoelium dendriticum) befallene Ameisen zum Beispiel an die Spitze von Grashalmen klettern, um sich dort von Weidetieren wie Kühen und Rehen fressen zu lassen. Nur in deren Körper kann der Schmarotzer zu voller Größe heranwachsen und eigene Eier legen.
Ein Zombie-Pilz mit Pandemie-Potenzial?
Ameisen sind auch die bevorzugten Opfer des parasitären Pilzes Ophiocordyceps unilateralis. Er zwingt die Sechsbeiner dazu, hoch gelegene Orte wie Bäume aufzusuchen und sich dort festzubeißen. Die Ameise verendet und aus ihrem Panzer wächst ein Fruchtkörper, der Sporen auf neue Opfer herabrieseln lässt.